Was wäre wenn, …

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde unsere trees II collection ins Leben gerufen. In Steinach präsentierten wir fünf Kleider und die gleiche Menge Schals, was ein großartiges Erlebnis war.

Wie ging es weiter?

Wir entwarfen weitere Muster und bestellten Stoff, um Loopschals zu nähen, die eine neue Heimat finden sollten. Eine runde Sache möchte man sagen. Und trotzdem nagte an uns die Frage, wo wollen wir hin?

Sollen wir ein Geschäft aufbauen? Alles hinschmeißen und uns ganz trees II verschreiben? Und wenn ja, was für eine Firma soll es dann werden? Geht es um Gewinn? Prozessopitimierung? Kostensparsame Produktion? Produktivität? Umweltverträglichkeit? Geld?

Solche Fragen suchten uns immer wieder heim, hemmten uns. Blockierten und brachten die Prozesse ins Stocken. Diskussion um Diskussion führte uns schließlich näher an den Kern von trees II, wie wir uns sehen.

Für uns bestand die kreative, treibende Kraft von trees II immer schon aus der Freiheit. Wir wollen die Muster und Dekore um ihrer selbst willen schaffen. Aus puren Momenten der Inspiration. Eben dann wenn uns die Muse küsst, wie es so schön heißt. Wir spüren die kreative Kraft in uns, wenn wir einfach mit den Formen und Farben aus unserem Fotomaterial arbeiten, ohne Absicht, ohne festes Ziel, einfach wegen der Schönheit der Strukturen selbst.

Das lässt sich wirtschaftlich nicht in einen Rahmen zwängen. Los sei kreativ! Du musst jetzt DIE Idee haben! Jede Woche muss ein neues Muster her! So wird Kreativität blockiert.

Ideen sind wie zarte Schmetterlinge. Sie erscheinen ungefragt und allzu oft unerwartet. Sie sind ein Produkt des Zufalls und der Gelassenheit und vertragen keine Zäune und Gitter. Sie sind ein so kostbares Gut, dass man bedacht mit ihnen umgehen muss.

Was wäre also, wenn wir einfach unserer Freude und Intuition folgen würden ohne ein Leistungsziel? Was wäre, wenn wir uns die Freiheit bewahren könnten? Was wäre, wenn wir unsere trees II Schätze zwar verkaufen würden, um neue Investitionen tätigen zu können und damit neue Ideen umsetzen zu können, es aber nicht um Gewinne ginge? Was wäre, wenn indiviuelle und handgearbeitete Produkte abseits des Massenkonsums entstünden, um den Dingen wieder einen Wert zu verleihen? Was wäre, wenn man nicht von einer Produktivität abhängig wäre, um sein Leben bestreiten zu können? Was wäre, wenn statt des Optimierungsgedankens die Kreativität im Vordergrund stünde? Was wäre, wenn es nicht immer nur um das Maximum ginge? Was wäre, wenn man in seinen Entscheidungen frei wäre, ohne aus einem System der Leistung zu fallen und damit seine Existenzgrundlage in Gefahr brächte? Was wäre, wenn es einfach um die Dinge an sich ginge?

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