Spannend ist es doch meist dann, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade wandelt. Als ich meinen Bruder in Aachen besuchte, war mir genau das vergönnt. Wer hat noch nicht vom Aachener Dom gehört und die hübsche historische Innenstadt mit dem Elisenbrunnen als Ausflugsziel genannt bekommen.
Aber auch an Stellen, die nicht als touristische Anziehungspunkte gelten, kann man wunderschöne Aussichten entdecken. Mit meinem versierten Begleiter und meinem LongLoop „Yellowgreen Rainbow“ (dessen Schwesterschal in Tuchform auf Fuerteventura die Welt entdeckt hat) ging es in der Abenddämmerung im südlichen Aachen durch Wald und Felder.
Der Tag war sommerlich warm mit viel Sonnenschein und einem wolkenlosen Himmel, aber von Ferne zogen am Abend die für Deutschland mittlerweile üblichen Gewitterwolken auf. Stadtauswärts Richtung Eupen hob sich der Wald vom Himmel ab. Die großzügigen Häuser lagen versteckt im dichten ruhigen Grün. Unser Weg führte in den dichten Wald, wo es warm und dunkel war. Man konnte noch vereinzelt Vögel zwitschern hören, ansonsten schwebte Stille zwischen den Baumwipfeln und dem Waldboden.
Aus dem Wald heraus erblickten wir Wiesen und kamen schließlich an einen verträumten See mit einem Restaurant am Ufer, dessen Lichter auf der glänzenden Wasseroberfläche glitzerten. Die Sonne war längst hinterm Horizont untergegangen und erhellte den Himmel lediglich in zarten Violett-Tönen. Von der anderen Seite zogen dunkle Wolken herbei, die ein spannendes Farbspiel am Himmel erzeugten. Wir kamen zum Glück aber trockenen Fußes zurück von diesem verwunschenen Spaziergang ganz abseits Aachener Highlights.
