Eine elegante Lösung: die französische Naht

Was verbirgt sich hinter der französischen Naht? Bei meiner Recherche zu feinen Stoffen bin ich auf diese elegante Lösung gestoßen und habe sie gleich am Kleid „Aneta Palmtree Ice“ ausprobiert. Sie besteht aus nur zwei Nähten und macht ein versäubern der Nahtzugabe unnötig. So funktioniert es:

Anders als bei einer „normalen“ Naht legt man die zu vernähenden Schnittteile nicht rechte Seite auf rechte Seite, sondern links auf links! Das Muster des Stoffes liegt dadurch außen, wie auf der linken Seite des Fotos oben demonstriert. Nun näht man circa 3 mm von der Schnittkante in der Nahtzugabe die Stoffe zusammen.

Die Schnittteile sind nun vernäht, aber nicht auf der vorgesehenen Nahtlinie. Gegebenenfalls muss man die Außenkante zurückschneiden, wenn man zum Beispiel den Stoffrand genutzt hat. Dann sind noch Fransen übrig. Um nun die korrekte Naht nach Schnittmuster zu setzten, wendet man die vernähten Teile wieder. Es liegt die rechte Seite auf der rechten Seite und auf der außen sichtbaren linken Seite sind die Schnitt- und Nahtmarkierungen wieder sichtbar.

Es folgt die zweite Naht auf der mit Schneiderkreide markierten Nahtlinie. Bei einer Nahtzugabe von 1 bis 1,5 cm sollte genügend Platz bleiben, damit die 3 mm Restkante nicht nachher aus der Naht heraus blitzt.

Die offenen Kanten der Stoffteile liegen somit innen in einer Art Schlauch und sind auf diese Weise versäubert. Die Naht sieht von außen genauso aus wie eine „normale“ Naht. Im Inneren des Kleidungsstücks sind keine offenen Stoffkanten zu sehen, was eine elegante Wirkung erzielt.

Der Aufwand für die französische Naht ist nicht sehr groß und auch die Umsetzung gar nicht kompliziert. Für feine Stoffe eignet sich diese Naht besonders gut, weil beim Versäubern mit einem Zickzack-Stich der zarte Stoff sich schnell zusammenzieht und kräuselt. Durch den leichten Stoff wird dagegen die doppelte Stofflage an der Naht nicht unangenehm dick, wie es bei dichteren Stoffen schnell der Fall ist.

Fazit: Für mich ist diese Technik eine Bereicherung.

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